Deutschland 1924, restaurierte Fassung von 2022, ca. 100 min,
Ein außergewöhnliches Highlight und eine Festivalpremiere erwartet die Besucher: Deutschlands renommiertester Stummfilmpianist Stephan v. Bothmer wird anlässlich des Festivaljubiläums in Dresden auftreten.
Er wird den restaurierten Bergfilmklassiker „Der Berg des Schicksals“ von 1924, geschaffen von dem deutschen Bergfilm-Pionier Arnold Fanck, live am CineTronium mit seiner eigens komponierten Musik interpretieren. Ein beeindruckender Film begegnet hier großartiger Musikkunst.
In dem spannenden Stummfilm von 1924, der vom Versuch einer Erstbesteigung der Felsnadel Guglia del Diavolo in den Dolomiten handelt, ist Luis Trenker in seiner ersten Filmrolle zu sehen, die Stummfilmstars Erna Morena, Frieda Richard und Hertha von Walther in weiteren Rollen. Die Produktion war Fancks erste hundertprozentige Kinoinszenierung mit Spielhandlung und begründete das Genre des Bergfilms.
In "Berg des Schicksals", den seinerseits Millionen von Zuschauern in den großstädtischen Kinopalästen sahen, erblickt man waghalsige und fantastische Aufnahmen vom Erklimmen steiler Wände, von wechselnden Wolkenformationen und Wetterumschwüngen, die Fanck unglaublich packend und spannend festhält. Gegenlichtaufnahmen und Panoramaschwenks weisen schon hier auf eine Modernisierung des Genres hin, das Arnold Fanck selbst schließlich zu weiteren großen Erfolgen führte.
Die Filmhandlung: Kein Bergsteiger hat den Gipfel der Guglia del Diavolo je erreicht. Ein Kletterer versucht immer wieder vergeblich sein Glück. Da seine alte Mutter die ständige Sorge um ihn nicht mehr erträgt, gibt er ihr das Versprechen, nie wieder einen Versuch zu unternehmen. Auch seiner Jugendfreundin und Schülerin Hella lässt der Berg keine Ruhe. Sie versucht, ihren Lehrmeister zu einer gemeinsamen Besteigung zu überreden. Der jedoch hält an dem Versprechen fest. So versucht sie, den Berg im Alleingang zu bezwingen. Als ein Unwetter aufzieht und das Echo ihres Hilferufs das Tal erreicht, entbindet die Mutter den Sohn von seinem Versprechen, damit er das Mädchen retten kann.
Stephan v. Bothmers mal zurückhaltend-psychologische, mal zupackend-dramatische Musik erweckt die Bilder zu neuem Leben und zieht den Zuschauer so intensiv in den Film, dass er fühlt, selbst am Abgrund zu stehen.
Ein Stummfilmkonzert - das ist die ursprünglichste Art, einen Kinofilm zu sehen: ohne digitalen Sound, ohne Originalton, ohne 3D-Effekte. Einfach ein herausragender Film mit musikalischer Untermalung - natürlich live gespielt!
Selbst jene, die noch nie in ihrem Leben einen Stummfilm gesehen haben, werden mitgerissen von dem Spektakel des Stummfilmkonzerts.
"Damit diese Vorführtradition nicht komplett vergessen wird, gibt es Musiker wie den Berliner Komponisten und Pianisten Carsten-Stephan Graf v. Bothmer." KlassikRadio
Als die Murnau Stiftung 2018 mit der Restaurierung des Films „Der Berg des Schicksals“ beginnt, sind die Filmrollen fast 100 Jahre alt, das Material ist an vielen Stellen beschädigt. Die größte Herausforderung ist jedoch, dass die bei der der Uraufführung 1924 gezeigte Fassung des Films nicht auffindbar ist. Mit akribischem Aufwand versuchen die Fachleute zu identifizieren, welche Szenen aus welcher Zeit stammen. Nun können wir die restaurierte Fassung der Murnau Stiftung aufführen, die dem Original von 1924 so nah wie möglich kommt. Fast genauso wie es das Premierenpublikum einst erlebte.
Der Berliner Komponist und Pianist "Stephan v. Bothmer gehört zu den angesagtesten Stummfilmmusikern in Deutschland" schreibt die Komische Oper Berlin.
Er hat bisher zu über 1000 Filmen neue Musik komponiert. Seine Komposition zum Stummfilm "Madame Dubarry" wurde von ARTE im April 2008 ausgestrahlt und im Mai wiederholt. ZDF, 3Sat und Premiere spielen seine Filmmusik.
Stephan v. Bothmer hat bisher Stummfilme vor insgesamt 50.000 Gästen musikalisch Interpretiert. Darunter sind auch Konzerttourneen in Südamerika und auf den Philippinen.
"Heute feiern die großen alten Stummfilme Wiederauferstehung, weil es Stephan v. Bothmer gibt." Kulturradio
Arnold Fanck (1889-1974), in Frankenthal geboren, Studium der Geologie und Promotion in Zürich, anspruchsvolle Bergfahrten, leidenschaftlicher Bücherfreund, autodidaktischer Fotograf, Kameramann und Filmregisseur, unermüdlicher Tüftler und Erfinder, das sind einige Facetten der Person Arnold Fanck.
Er gilt als Erfinder des Bergfilms, ein Genre, das in den 1920er-Jahren rasch international an Popularität gewann: durch eindrucksvolle dokumentarische Aufnahmen der alpinen Hochgebirgswelt, die Fanck als Kulisse verwendete und quasi zur Hauptrolle in seinen Filmen erhob. Hauptdarsteller Luis Trenker war in DER BERG DES SCHICKSALS erstmals auf der Leinwand zu sehen. Mit ihm drehte Fanck in den folgenden Jahren noch mehrere Bergfilme.
Spannende Einblicke in sein Wirken und Schaffen gibt es in einem Filmausschnitt aus der Dokumentation "In Eis und Schnee - Der Filmregisseur Arnold Fanck" Zum Video
Sonntag, 17.11.2024, 11:00 Uhr
Ort: Luis-Trenker-Saal
Vorverkauf: 18 Euro
Tageskasse: 20/18 Euro
inklusive VVO-Kombiticket
241
8 Bergsichtenfreunde online
Bestellen Sie einfach telefonisch oder per Mail. Bei Bedarf können Sie in unserem Dresdner Büro Ihre Bestellung probieren und abholen.